
In Aachen ist die Irritation über die beabsichtigte Schließung des dortigen Conti-Reifenwerks groß. Reifenhersteller Continental plant unter Bezug auf eine derzeitige Absatzkrise in der Autoindustrie sein Werk in Aachen zu schließen.
1.800 Arbeitskräfte wären davon betroffen. „Für die Entscheidung der Conti-Verantwortlichen haben wir keinerlei Verständnis“, melden sich zur beabsichtigten Werksschließung die beiden FDP Landtagsabgeordneten Werner Pfeil, Aachen und Stefan Lenzen, Heinsberg sowie die beiden Bundestagsabgeordneten Katharina Willkomm, Düren und Markus Herbrand, Euskirchen in einer gemeinsamen Presseerklärung zu Wort. „Uns mangelt es auch an jedwedem Verständnis dafür, mit einer solchen Entscheidung in die Öffentlichkeit zu gehen, ohne zuvor mit Arbeitnehmervertretern und der Politik über eine so einschneidende Maßnahme für die Mitarbeiter des Aachener Conti-Werks gesprochen zu haben. Die bewusste Zerstörung eines kompletten Produktionsstandortes, der wirtschaftlich nicht in den roten Zahlen steht, sondern schwarze Zahlen schreibt, ist unverständlich und ein Schlag ins Gesicht für alle Mitarbeiter. Gerade in der Corona-Krise zeigt diese Entscheidung und dieses Verhalten des Managements, dass andere Gründe hier im Mittelpunkt stehen dürften.
Die Verantwortung des DAX-Konzerns und Autozulieferers Continental seinen Mitarbeitern und deren Familien gegenüber wird durch diese Entscheidung mit Füßen getreten. So sehr wirtschaftliche Entscheidungen von uns Liberalen auch respektiert werden, dann, wenn sie richtig und notwendig sind, so sehr fordern wir jedoch auch ein verantwortungsvolles Handeln in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten für den Konzern, die gesamte Belegschaft und deren Familie. Wir erwarten von der Geschäftsführung der Continental AG unverzüglich in eine Kommunikation mit den Sozialpartnern und Vertretern der Politik einzutreten“, so die vier FDP-Abgeordneten in ihrer gemeinsamen Pressemitteilung.
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