
Stärkung der Juristenausbildung und Runder Tisch von NRW-Hochschulen
Der Landtag hat mit den Stimmen von FDP und CDU den Antrag „Herausforderungen in der Justiz begegnen. Digitalisierung und Legal Tech in der Lehre vorantreiben. Nachwuchskräftestärker fördern“ beschlossen. „Digitalisierung und Legal Tech in der juristischen Lehre vorantreiben, das ist unser Ziel und das verfolgen wir mit diesem Antrag“, sagt Dr. Werner Pfeil, FDP-Abgeordneter und Vorsitzender des Rechtsausschusses.
„Der heutige Beschluss bedeutet nicht mehr und nicht weniger, als unsere angehenden Juristinnen und Juristen fit zu machen in Hinblick auf eine sich neu formierende digitalisierte Gesellschaft-, Arbeits- und Berufswelt, aber auch fit zu machen für ein neues digitalisiertes Recht“, betont Pfeil. In der juristischen Wissenschaft diskutiert man seit mehreren Jahren aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln die Auswirkungen der Digitalisierung und künstlicher Intelligenz auf unser geltendes Recht. Während die Rechtswissenschaft über die Kontrolle von Algorithmen und KI gegen ungewollte Diskriminierung diskutiert, ist dies in der Lehre an den Universitäten noch nicht in ausreichendem Maße angekommen.
„Es gibt keine diskriminierungsfreien Algorithmen, weil ihnen ein ethischer Kompass fehlt. Die juristische Lehre an den Universitäten ist hier gefragt, denn zukünftig müssen Juristen sich auch in diesem Bereich umfassend auskennen“, bringt es Pfeil auf den Punkt. Die Begründung des Antrages gibt die Zielrichtung vor, indem sie zwischen 1.) Legal Tech in der Lehre, 2.) Recht der Digitalisierung in der Lehre und 3.) neue digitale Formate der Vermittlung unterscheidet.
„Dis Schulung im Umgang mit diesen Möglichkeiten der Rechtsfindung sind Voraussetzung für einen belastbaren Rechtsstaat“, erläutert Pfeil. Außerdem soll sich der zu schaffende „Runde Tisch“ der Universitäten mit der Schaffung eines Uni Repetitoriums beschäftigen. „Wir wollen in NRW ein universitätsübergreifendes Uni-Rep schaffen, um die Lehre auch in diesem Punkt endlich zu verbessern. Denn Sinn und Zweck eines Hochschulstudiums muss die Vermittlung des notwendigen Prüfungsstoffs in der Art sein, dass nicht notwendigerweise kommerzielle Angebote wahrgenommen werden müssen. Eine bessere Vernetzung in diesem Bereich würde Wissen und Materialien bündeln, allen Studierenden in NRW zur Verfügung stehen und so den weiteren Arbeitsaufwand für die jeweiligen Fakultäten minimieren. Dabei hilft natürlich auch die Digitalisierung.“
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